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14. Februar - Helgeland

Erstellt von Birgit Hebestreit |


ein stürmischer verregneter Tag in Norwegens Mitte

Heute ist Mistwetter!
Das klingt erstmal nicht gut, aber so ein Seetag gehört eigentlich auch mit dazu!
Und da passt es heute, denn heute stehen nur eine Reihe kleinerer Häfen an der Küste Helgelands auf dem Programm. Diese Region ist sehr abwechslungsreich und hat ungefähr 15.000 Inseln.

Als ich gegen 8:30 Uhr das entgegenkommende Hurtigruten-Schiff fotografieren will, peitscht der Regen waagerecht. Fotos sind überhaupt nur vom Heck aus möglich. Den Versuch, an der Backbord-Reling des Schiffes entlang zu gehen, gebe ich schnell auf.
Die Überquerung des Polarkreises in südlicher Richtung sollte man dann (laut Durchsage) lieber von Innen verfolgen - aber ein kleines Foto von der Heck-Tür aus ... Immerhin habe ich das Monument auf der Insel Vikingen nordwärts nicht fotografiert. Außerdem ist das Wetter inzwischen besser als noch eine Stunde zuvor. Vati verfolgt alles vom Panorama-Deck aus und bekommt in der Polarkreis-Zeremonie auch seinen Löffel Lebertran ab.

In Nesna um 11 Uhr halten wir nur kurz. In Sandnessjøen etwas länger, aber auch hier dürfen wir nicht aussteigen. Es werden nur am Kai wartende Gäste und etwas Fracht aufgenommen. Wir haben wegen des Wetters Verspätung und der Kapitän will diese gern aufholen. Wir schauen uns den Ort von Deck aus an. Es regnet nicht, aber es ist sehr windig.

Kurz darauf sollten wir eigentlich an der Bergkette der sieben Schwestern vorbei kommen. (die sehen so aus) Aber es zieht nun völlig zu. Ich setze mich in den Panorama-Salon über der Brücke, beobachte das Wetter und schreibe meinen Bericht für heute.

Aus Wind wird inzwischen Sturm. Windgeschwindigkeiten von 19 m/s. Brønnøysund um 15:45 Uhr kann wegen des Sturms nicht angelaufen werden; stattdessen dreht der Kapitän aufs offene Meer hinaus. Das verstärkt das Schaukeln noch. Ich komme mir vor wie in der Berg-und-Tal-Bahn.
Aber ich schaffe es, meinen Kaffee ohne Verschütten zu holen, und ich weiß jetzt, dass ich nicht gleich seekrank werde.
Inzwischen wird es dunkel.

[UPDATE:]
Gerade erfolgte eine Durchsage von der Brücke, die eine stürmische Nacht prognostiziert.
Wenn wir nach 22 Uhr wieder auf offene See fahren, haben wir Westwind und erreichen Windgeschwindigkeiten von 20 m/s. Das bedeutet Wellenhöhen zwischen 7 und 13 Metern. Alles, was runterfallen kann oder zerbrechlich ist, sollen wir wegräumen. Na, dann lassen wir uns mal überraschen! ;-)

Ein letzter Programmpunkt steht heute noch auf dem Plan: 20:30 Uhr halten wir für eine Stunde in Rørvik. Da wir Brønnøysund und die dortige fast zweistündige Liegezeit ausgelassen haben, sind wir allerdings etwas eher da. Wie auch auf der Nordfahrt liegen hier in dieser Zeit gleichzeitig zwei Hurtigruten-Schiffe. Man hat nun die Gelegenheit, das jeweils andere Schiff anzuschauen. Heute hält die Trollfjord vor uns. Bei der Abfahrt bin ich schon fasziniert, wie diese großen Schiffe in 3 m Entfernung hintereinander "parken" und wie sicher und wendig sie dann "ausparken".

Nun geht es auf offene See und es soll stürmisch werden. Also gehen wir mal aufs Zimmer.

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Panoramasalon bei Sturm
Panoramasalon bei Sturm

Kommentare und Antworten

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Bemerkungen :

  • user
    Ines 14.02.2019 um 20:51

    Zweiter Versuch...


    Na bitte, Polarlicht, Neuschnee und nun noch Sturm in arktischen Gewässern...ihr bekommt alles geboten. Ich drücke die Daumen  dass ihr alles gut übersteht. Wird sicher eine unruhige Nacht. Danke für die tollen Bilder und lesenswerten Berichte. Eigentlich muss ich nun gar nicht mehr selbst los. LG und weiter gute Reise! 

    • User Image
      Birgit Hebestreit 17.02.2019 um 06:18
      So war das aber nicht gemeint. Eigentlich soll der Bericht Lust machen, die Reise auch zu unternehmen. LG