13. Februar - die Vesterålen und viel mehr
Nachts Tromsø, dann Vesterålen-Rundfahrt - ein vollgepackter Tag
Der heutige Bericht wird wahrscheinlich kurz.
Nicht, weil es nichts zu erzählen gibt, sondern weil eigentlich gar keine Zeit ist, irgendetwas aufzuschreiben.
Und so setze ich mich nachmittags halb vier schon mal an den Laptop, weil jetzt mal eine halbe Stunde ohne Highlights folgt (es sei denn, der Sonnenuntergang kommt mir dazwischen).
Der Tag beginnt schon um Mitternacht, als wir für 90 Minuten in Tromsø Halt machen. Nordgehend waren wir ja schon auf dem Fjellheisen und in der Eismeerkathedrale, die Innenstadt haben wir aber nur im Eiltempo durchlaufen. Das holen wir jetzt nach. So nehmen wir uns - mit Fotoapparat und Stativ ausgerüstet - eine gute Stunde Zeit, den Dom, den alten Hafen, das Amundsen-Denkmal und viele schöne Innenstadt-Häuser bei Nacht anzuschauen. Erst halb zwei geht es ins Bett.
Halb sieben klingelt der Wecker, um sieben sitzen wir beim Frühstück. Denn um acht beginnt unser heutiges Highlight: eine gut vierstündige Bustour "Inselwelt Vesterålen". Das war neben dem Nordkap die einzige Aktivität, die wir schon im Vorhinein gebucht haben. Wir verlassen das Schiff in Harstad, lassen Risøyhamn aus und gehen in Sortland wieder an Bord. Die Vesterålen liegen etwa 300 km nördlich des Polarkreises und schließen nordöstlich an die bekanntere Inselgruppe der Lofoten an.
Beim Einlaufen nach Harstad muss mich erstmal dem Sonnenaufgang widmen, der heute wirklich fantastisch aussieht. Aber auf Vati ist natürlich Verlass, er hat wieder den Platz ganz vorne im Bus - mit der besten Aussicht - organisiert.
Nach wenigen Kilometern machen wir schon Halt. Diese erste Station ist die wenige Kilometer nördlich von Harstad gelegene die Kirche von Trondenes. Traumhaft gelegen am Harstad-Fjord findet man hier die nördlichste Mittelalter-Steinkirche der Welt. Aber nicht nur die ist einen Besuch wert, auch das historische Museum ist wirklich gut gemacht. Es zeigt mehr als 2000 Jahre Geschichte in der Region, die einst ein wichtiges Zentrum der Wikingerzeit war.
Dann führt uns unser Weg 80 Kilometer von Osten nach Westen über Norwegens größte Insel Hinnøya. Wir erfahren von unserem Guide viel über die Insel, halten an einem Gezeitenstrom und anderen Fotomotiven - und setzten mit der Fähre über den Gullesfjord. Unterwegs begegnen uns ein Rentier, zwei Elche und ein Adler. Wir sehen, wie unser Schiff In Sortland ankommt, wechseln per Brücke auf die Insel Langøya und gehen dort wieder an Bord,
Der Ausflug hat sich zu 100% gelohnt. Wir sind durch eine herrliche Berglandschaft gefahren - bedeckt mit wunderbar frischem Schnee. Vor allem aber hatten wir riesiges Glück mit dem Wetter. Gestern ist der Ausflug wegen schlechten Wetters ausgefallen - auch morgen ist er wegen Regens und Strurm schon abgesagt.
In der guten Stunde Fahrt bis Stokmarknes essen wir Mittag, dann gehen wir schon wieder von Bord.
Da dies die Heimatstadt von Richard With, dem Gründer der Hutigruten, ist, gibt es hier ein entsprechendes Museum. Eigentlich wollten wir uns das kurz angucken, dann lassen wir das aber doch, weil uns zu viele Fotomotive vor die Linse kommen und weil die alte Finnmarken wegen Restaurierungsarbeiten gerade nicht besucht werden kann.
Nun denke ich, habe ich eine halbe Stunde Zeit, meinen Bericht anzufangen. Aber wie befürchtet (oder eher erhofft), kommt mir das Abendrot dazwischen. Es gibt schlimmeres.
Ich nehme im Anschluss gleich meine Foto-Ausrüstung und stelle mich in Position für den Raftsund. Ich weiß nicht, wieviele Fotos ich geschossen habe, aber es war herrlich. Niemals sollte man auf dieser Strecke in der Kabine bleiben. Vor allem, wenn der Kapitän, wie in unserem Fall, um die Inseln Ulvøya und Brakøya herumfährt und vor dem Trollfjord eine Drehung macht. So kann man wenigstens hinein schauen. Im Winter darf der Kapitän wegen Lawinengefahr nicht in den Fjord einfahren. Aber wir haben unsere Fotos gemacht und ich bin happy.
In den verbleibenden 30 Minuten nach Svolvær essen wir Abendbrot. Es gibt das Lofoten-Buffet.
Wie alles, was ich bisher hier gegessen habe, sehr lecker!
Beim Einlaufen sind wir noch unter Deck, dann gehen wir von Bord. Wir haben zwei Stunden Zeit. Wie nordwärts sind wir auch heute im Dunkeln hier, sodass wir nicht viel von der Umgebung sehen können - auch nicht die berühmte Svolværgeita.
Wir besuchen die Magic-Ice-Bar, dann geht Vati an Bord. Ich treffe mich noch kurz mit Serdar, der hier gerade mit einer Gruppe auf Polarlichtreise ist und und von meinem Lieblings-Strand in Uttakleiv zurück kommt. Leider hatten sie bisher noch kein Glück mit der Aurora. Ich drücke ihnen die Daumen, aber der Wetterbericht sieht leider nicht gut aus.
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